„Instagram Reels mit Lieblingssong? Warum das (fast immer) ein Problem ist“
- Kirsi
- 18. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Warum lizenzierte Musik in Social-Media-Posts bei Instagram schnell zum Problem wird (und was du stattdessen tun kannst)
Du scrollst durch Instagram und siehst sie überall:Reels mit bekannten Songs – von Billie Eilish über Harry Styles bis hin zu Sido. Sie erzeugen Stimmung, triggern Emotionen und liefern virale Power. Warum also nicht auch für dein Business nutzen?
Ganz einfach: Weil’s rechtlich heikel bis richtig teuer werden kann.
🎬 Was viele nicht wissen: Instagram-Musik ≠ automatisch erlaubt
Instagram stellt in der App eine Musikbibliothek zur Verfügung, aus der man Sounds direkt in Reels, Storys oder Beiträgen nutzen kann. Klingt easy – ist es aber nur für Privatpersonen.
Sobald du die Plattform geschäftlich nutzt – egal ob als Einzelunternehmer:in, Freelancer:in oder Marke – gelten andere Spielregeln.
Und diese lauten:👉 Keine Nutzung von GEMA-pflichtiger Musik für kommerzielle Zwecke – ohne entsprechende Lizenz.

👩⚖️ Was kann passieren?
Die Nutzung lizenzierter Musik (z. B. aus den Charts oder Radio) ohne Erlaubnis ist eine Urheberrechtsverletzung. Die Folge kann sein:
eine Abmahnung (Kosten zwischen 500 € – 2.500 € pro Song sind keine Seltenheit)
eine Entfernung deines Beitrags durch Instagram oder Facebook
Sperrung deines Accounts bei wiederholtem Verstoß
im schlimmsten Fall: gerichtliche Auseinandersetzungen
Das gilt übrigens auch, wenn du den Song über CapCut oder in Premiere Pro reinschneidest – also nicht direkt in der App, sondern extern. Die Quelle ist egal. Entscheidend ist: Du brauchst die Lizenz.
🎤 Ein aktuelles Beispiel
Der Song „Espresso“ von Sabrina Carpenter ist gerade überall – auf Insta, TikTok, Spotify und im Radio. Klingt super im Hintergrund eines Smoothie-Reels oder Yoga-Stretch-Videos, oder?
Aber: Der Song ist GEMA-lizenziert und darf nicht ohne Lizenz in einem unternehmerischen Kontext verwendet werden. Auch dann nicht, wenn dein Unternehmen nur aus dir selbst besteht und du den Song über die Instagram-Musikbibliothek einfügst.
💡 Aber andere machen’s doch auch?!
Ja, tun sie. Und viele wissen nicht, dass sie damit Rechte verletzen – oder sie hoffen einfach, »dass schon nix passiert«.Aber: Dass andere bei Rot über die Ampel gehen, heißt auch nicht, dass du es solltest.
Gerade als Freelancer:in oder kleine Agentur kannst du dir eine Abmahnung weniger leisten als ein Konzern. Also: Lieber schlau als laut.
🎧 Was darf ich denn überhaupt nutzen?
👉 Sound-Bibliotheken mit kommerzieller Lizenz, zum Beispiel:
Epidemic Sound
Artlist
Musicbed
Adobe Stock Audio
YouTube Audio Library (teilweise)
Diese Dienste bieten Tracks an, die du für kommerzielle Zwecke – z. B. Werbung, Imagefilme, Reels, YouTube oder Kundenprojekte – legal verwenden kannst.Wichtig: Je nach Plattform brauchst du eine Business-Lizenz. Für Kundenprojekte reicht oft nicht die Creator-Lizenz.
✅ Checkliste: Darf ich diesen Song nutzen?
Frage | Wenn JA → Weitermachen? |
Ist es ein bekannter Song aus dem Radio/den Charts? | ❌ Nein |
Ist dein Account gewerblich oder für Kunden gedacht? | ❌ Nein |
Hast du eine Lizenz (GEMA-frei oder gekauft)? | ✅ Ja |
Ist die Musik aus einem lizenzfreien Portal mit Erlaubnis zur kommerziellen Nutzung? | ✅ Ja |
Hat Instagram dir als Business-Account den Song angeboten? | ⚠️ Leider trotzdem: nicht sicher erlaubt |
📌 Fazit: Musik ist emotional – aber nicht gratis
Wenn du professionellen oder kommerziellen Content auf Instagram & Co. erstellst, musst du bei der Musik besonders genau hinschauen.Bekannte Songs sind (fast immer) GEMA-pflichtig und damit tabu – es sei denn, du hast eine Lizenz.
Bleib auf der sicheren Seite und arbeite mit legaler Musik – deine Kunden, dein Business und dein Konto werden es dir danken.
🔄 Für alle, die im Auftrag posten: Auch als Social Media Marketer gilt’s
Du erstellst Reels oder Storys für Kund:innen, vielleicht sogar im Rahmen eines monatlichen Retainers? Dann aufgepasst:
Auch du als Dienstleister:in haftest mit, wenn lizenzpflichtige Musik ohne Erlaubnis genutzt wird – selbst wenn es „nur“ ein kleiner Auftrag war oder der Kunde den Song „unbedingt wollte“.
➡️ Wenn du im Namen eines Unternehmens postest, gelten die gleichen Regeln:Keine GEMA-pflichtigen Tracks ohne kommerzielle Lizenz.
Im besten Fall sprichst du das Thema aktiv an und erklärst deinem Kunden, warum du auf lizenzfreie Musik setzt – das schafft Vertrauen und Professionalität.
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