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Kamera vs. Kondition – Wie wir (fast) einen Marathon filmten, ohne zu kollabieren. #Eventvideografie

  • Autorenbild: Kirsi
    Kirsi
  • 22. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du bist Videograf. Du liebst es, Momente einzufangen, Emotionen zu transportieren, Storys zu erzählen. Klingt romantisch, oder? Jetzt stell dir vor, du bekommst den Auftrag, einen Lauf um die Hamburger Alster zu begleiten. Ah, frische Luft, sportliche Menschen, wunderschönes Licht – was soll da schon schiefgehen?

Nun, ziemlich viel.




Die Alster – wunderschön, aber unpraktisch

Die Alster ist ja eigentlich mehr ein See (oder ein sehr fauler Fluss), der sich gemütlich durch Hamburg schlängelt. Und das Problem: Er schlängelt sich rund. Das heißt, keine Abkürzungen. Kein "Ich spring mal kurz über den Zaun und bin vor den Läufern da". Nein. Wer die Läufer begleiten will, muss selbst laufen. Oder radeln. Mit Kamera. Und Gimbal. Und Ersatzakku. Und am besten noch mit einem Kaffee in der Hand, weil man um 6 Uhr morgens startet.

Schneller als das eigene Objektiv – oder das Fahrrad

Als Videograf bist du plötzlich nicht nur Geschichtenerzähler, du bist Sprinter, Navigator und Kameratechniker in einem. Du musst wissen, wo die Läufer als nächstes auftauchen, gleichzeitig dein Equipment im Griff haben und dabei cool bleiben, während du mit 80 bpm Herzfrequenz versuchst, eine butterweiche Kamerafahrt hinzubekommen. Viel Spaß.

Unsere Fotografin hat das clever gelöst – mit dem Fahrrad! Nur so konnte sie mit den Läufern mithalten und gleichzeitig fotografieren. Und als wäre das noch nicht Multitasking genug, hatte sie auf ihrer Fotokamera eine GoPro montiert, um on-the-go auch noch Videoaufnahmen zu machen. Wer braucht schon eine Filmcrew, wenn man Superheld*innen auf zwei Rädern hat?

Und natürlich müssen Blende, Belichtungszeit und ISO stimmen. Nichts ist schlimmer, als ein perfekt eingefangener Moment mit ISO 12.800, der aussieht, als hätte man durch eine Tüte Reis gefilmt. Du musst auf wechselnde Lichtverhältnisse reagieren, denn die Sonne ändert in Hamburg ihre Meinung ungefähr so oft wie ein Jogger seine Playlist.

Ein Zwei-Mann-Team im Ausnahmezustand

Wir waren zu zweit. Zwei Menschen, eine Kamera, ein Mikrofon, ein Plan. Also theoretisch ein Plan. Praktisch haben wir viel improvisiert. Denn während der eine rannte, filmte und die Läufer begleitete, musste der andere schon am Ziel bereitstehen, um den glorreichen Zieleinlauf festzuhalten. Spoiler: Der Zieleinlauf ist der Moment. Wenn du den verpasst, kannst du auch gleich einen Kuchenfilm drehen.

Die große Kunst: Anfang und Ende

Bei Sportevents gilt: Sei immer früher da, als du willst. Und bleib länger, als du denkst. Der Anfang ist wichtig, weil die Leute frisch, motiviert und noch nicht ganz so rot im Gesicht sind. Der Schluss ist wichtig, weil... Tränen. Stolz. Applaus. Genau da spielt die Musik. Wenn du das verpasst, brauchst du auch keinen fancy Drohnenshot mehr.

Fazit: Sportevent-Videografie ist kein Zuckerschlecken

Wer denkt, Sportevents zu filmen sei ein gemütlicher Spaziergang mit der Kamera, der sollte mal versuchen, mit einem Gimbal im Laufschritt einen Halbmarathon zu begleiten. Oder sich mit einer DSLR, einer GoPro und einem Fahrrad durch den Hamburger Stadtverkehr zu schlängeln, um immer wieder die perfekte Perspektive einzufangen.

Es ist anstrengend, chaotisch, technisch herausfordernd – und macht trotzdem verdammt viel Spaß.

Man muss eben so schnell sein wie die Sportler. Oder noch besser: schneller. Nur mit Kamera statt Laufschuhen.

Und das nächste Mal mieten wir uns einfach ein Boot.


 
 
 

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